Literaturtage Steyr

Zur mitt­ler­wei­le sieb­ten Auf­la­ge laden Lite­ra­tur­ta­ge Steyr zu Pfings­ten in das his­to­ri­sche Ambi­en­te der Stadt Steyr: In den Arka­den­hö­fen und Gast­gär­ten der Alt­stadt sowie dem denk­mal­ge­schütz­ten Muse­um Arbeits­welt ist von 26. bis 28. Mai 2023 Lite­ra­tur und Musik der Gegen­wart zu erleben.

»Es erfüllt mich mit gro­ßer Freu­de, dass es auch bei der sieb­ten Aus­ga­be der Lite­ra­tur­ta­ge Steyr Neu­es zu ent­de­cken gibt Neu­es auf dem Gebiet der Lite­ra­tur und neue Loca­ti­ons: dies­mal das Gar­ten­haus der Hertl.Architekten in Enns­dorf, das bei der Sams­tags­ma­ti­nee zu einem Labo­ra­to­ri­um für Lyrik und Musik wird. Steyr ist eine uner­schöpf­li­che Fund­gru­be an alter und neu­er Archi­tek­tur! Ansons­ten wird an den alt­her­ge­brach­ten und bewähr­ten Orten den Arka­den­hö­fen und im Muse­um Arbeits­welt, wie immer Lite­ra­tur auf höchs­tem Niveau — und eben­falls Musik — geboten.«
Karin Fleisch­and­erl, Intendantin

Rein­hard Kai­ser-Mühle­cker eröff­net die dies­jäh­ri­gen Lite­ra­tur­ta­ge Steyr im Hof des Rat­hau­ses Steyr mit der Lesung aus sei­nem Roman »Wil­de­rer«, in dem der ober­ös­ter­rei­chi­sche Schrift­stel­ler von Her­kunft und dem uner­bitt­li­chen Wan­del des Land­le­bens erzählt. Die Wie­ner Sin­ger-Song­wri­te­rin Anna Mabo steht danach im Muse­um Arbeits­welt auf der Büh­ne, mit kraft­vol­len wie lei­se und ein­fühl­sa­men Lie­dern, denn »auch dem Ter­mi­na­tor tut das Herz manch­mal weh«. (Frei­tag, 26. Mai, 19.00 und 21.00 Uhr)

Erst­mals zu Gast sind die Lite­ra­tur­ta­ge Steyr im Gar­ten­haus des Archi­tek­tur­bü­ros Hertl: Dort, wo frü­her ein klei­ner Platz die Schwel­le zum mit­tel­al­ter­li­chen Stadt­ein­gang des Enns­dor­fes mar­kiert hat, ent­stand aus einem alten Bau­ern­haus das Gar­ten­haus und bil­det das Gegen­über zum his­to­ri­schen Zoll­haus. Beglei­tet vom Stey­rer Musi­ker Bertl Müt­ter liest die Lyri­ke­rin Mar­gret Kreidl bei der Mati­nee am Sams­tag aus ihrem Band »Schlüs­sel zum Offe­nen«: Zwi­schen Spiel und Regel ver­wen­det Kreidl das G‑E-D-I-C-H‑T als Code­wort und reflek­tiert die Form des Akro­sti­chons in einer Serie von 107 Leis­ten­ge­dich­ten die zei­gen, wie pro­duk­tiv Selbst­be­schrän­kung für unse­re Gegen­wart ist. (Sams­tag, 4. Mai, 10.30 Uhr)

Der stim­mungs­vol­le Arka­den­hof des Café Raho­fer ist auch in die­sem Jahr Kulis­se für die öster­rei­chi­sche Gegen­warts­li­te­ra­tur. Mode­riert wird der lite­ra­ri­sche Sams­tags­nach­mit­tag dies­mal von Zita Bereu­ter (FM4).

Der in Wien leben­de Schwei­zer Autor Lorenz Lan­gen­eg­ger hat mit »Was man jetzt noch tun kann« ein­mal mehr ein zutiefst men­schen­freund­li­ches Buch geschrie­ben. Mit lie­be­vol­ler Gelas­sen­heit gibt es uns eine Ahnung davon, dass es das Glück gibt, und erzählt mit fei­nem Humor von den Umwe­gen, bis wir es gefun­den haben. (Sams­tag, 27. Mai, 15.00 Uhr)

Die Fol­gen von Segre­ga­ti­on und Dis­kri­mi­nie­rung sind The­ma von Anna Kims aktu­el­lem Roman »Geschich­te eines Kin­des«. Klug und berüh­rend ver­han­delt die in Wien leben­de Schrift­stel­le­rin die wirk­mäch­ti­ge wie fata­le Idee von »Ras­se«, die bis heu­te nicht nur die Gesell­schaft prägt, son­dern auch den pri­va­ten Raum durch­dringt. (Sams­tag, 27. Mai, 16.00 Uhr)

Wie gestal­tet man sein Leben, wenn man ein ram­po­nier­tes Herz und jede Men­ge Pro­ble­me hat? Vere­na Ross­ba­cher stellt in Steyr ihren mit dem Öster­rei­chi­schen Buch­preis 2022 aus­ge­zeich­ne­ten Roman »Mon Ché­ri und unse­re demo­lier­ten See­len« vor. Mit viel Witz führt eine Tief­stap­le­rin, der man nicht ganz trau­en kann, durch zwi­schen­mensch­li­che Ver­stri­ckun­gen und zeigt, dass man die Kon­zep­te Fami­lie und Freund­schaft auch ganz anders den­ken kann. (Sams­tag, 27. Mai, 17.00 Uhr)

Sams­tag­abend ist der Schrift­stel­ler Alo­is Hot­sch­nig mit einem ein­drucks­vol­len Zeit­do­ku­ment über Fremd­sein und Selbst­be­haup­tung im Muse­um Arbeits­welt zu erle­ben: Im Roman »Der Sil­ber­fuchs mei­ner Mut­ter« ver­sucht der Erzäh­ler die Rät­sel sei­ner Her­kunft zu lösen und die Wahr­heit über sei­ne Eltern frei­zu­le­gen, einer Nor­we­ge­rin und eines Wehr­machts­sol­da­ten im Zwei­ten Welt­krieg — bis eine zwei­te, »hel­le­re« Ver­si­on der düs­te­ren Geschich­te auf­scheint. (Sams­tag, 27. Mai, 19.00 Uhr)

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LITERATUR UND MUSIK
Zur fina­len Mati­nee am Sonn­tag wird es wie­der musi­ka­lisch: Das Trio Leps­chi steht seit Jah­ren im Dienst der Erneue­rung des Wie­ner­lieds, so auch auf ihrem aktu­el­len Album »Dau­mois«, auf dem geschun­kelt, leicht­fü­ßig getän­zelt, expe­ri­men­tiert und sich auf schöns­te Wei­se dem melan­cho­li­schen Klang hin­ge­ge­ben wird. Ste­fan Slu­petz­ky (Gesang, Säge, Posau­ne, Mund­har­mo­ni­ka, Text, Kom­po­si­ti­on), Mar­tin Zrost (Gesang, Gitar­re, Kla­ri­net­te, Saxo­phon, Arran­ge­ment, Text, Kom­po­si­ti­on) und Micha­el Kunz (Gesang, Gitar­re, Bass, Akkor­de­on, Per­cus­sion, Kom­po­si­ti­on) schaf­fen sich ihr eige­nes musi­ka­li­sches Schla­raf­fen­land, in dem neben den obli­ga­ten Säu­fern, Zuhäl­tern und Spe­ku­lan­ten auch ein sprach­be­gab­ter Hund und ein ver­lieb­ter Wan­de­rer zu Wort kom­men. (Sonn­tag, 28. Mai, 11.30 Uhr)

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Museum Arbeitswelt
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Samstag, Sonntag & Feiertags von 10 bis 17 Uhr